Vereinsgeschichte

Seit über 40 Jahren aktiv im Kiez

Anfang des Jahres 1970 gelangte Mohamad Zaher vom Flughafen Schönefeld und über den Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße nach West-Berlin, wo er sein Studium fortsetzen wollte. Die Ereignisse rund um das Münchner Olympia-Attentat von 1972 machten dies allerdings unmöglich.

Die Gründung von Karame e.V. in Berlin sechs Jahre später war eine Reaktion auf die schwierige und prekäre Situation von palästinensischen und libanesischen Geflüchteten vor Ort. Vor dem Hintergrund des libanesischen Bürgerkrieges, der 1975 ausbrach und bis 1990 andauerte, flohen 800.000 Menschen ins Ausland, 90.000 Menschen kostete der Krieg das Leben. Unter den Geflüchteten in West-Berlin waren auch viele unbegleitete Jugendliche, um die sich niemand kümmerte. Bei Karame e.V. fanden sie eine Anlaufstelle und konnten gemeinsam Fußball spielen. Mohamad Zaher arbeitete zu dieser Zeit für das Diakonische Werk und initiierte zusammen mit Kollegen die Gründung eines Vormundschaftsbüros. Bereits 1976 rief er den Palästinensischen Arbeiterverein ins Leben, 1982 gründete er zudem die arabische Schule Al-Muntada in der Karl-Marx-Straße in Neukölln, die nachmittags bis zu 450 Schüler*innen besuchten und die der Reintegration diente.

1991 zog der Verein von Kreuzberg nach Moabit und entwickelte sich zu einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung. Dem Umzug folgte die Erarbeitung eines ganzheitlichen Ansatzes, der die offene Kinder- und Jugendarbeit ebenso einschließt wie die intensive Zusammenarbeit mit Schulen, dem Jugendamt und den Familien der Kinder und Jugendlichen.

Seit 2001 befindet sich Karame e.V. in die heutigen Räumlichkeiten in der Wilhelmshavener Str. 22.

Karame e.V. wurde am 12. Juni 1978 von Mohamad Zaher als Sportverein in Berlin-Kreuzberg gegründet. Seit mehr als vier Jahrzehnten setzt sich der Vereinsgründer bereits für interkulturelles Verständnis und eine tolerante Gesellschaft ein.

Mohamad Zaher wurde 1949 in Haifa geboren. Infolge der Nakba, die rund 750.000 Menschen heimatlos machte, musste die Familie fliehen. Die Familie lebte anschließend in den Flüchtlingslagern Baalbeck und ab 1960 in Taal Zataar. Die Zeit in den Flüchtlingslagern prägte Mohamad Zaher nachhaltig, er erlebte hautnah die schwere Traumatisierung der vertriebenen Palästinenser. Bereits im Alter von 15 Jahren beschloss er, sich politisch zu engagieren und sich für die Interessen der Palästinenser einzusetzen.